Delegiertenversammlung der IG Metall Braunschweig

Beschäftigtenbefragung im Mittelpunkt

27.11.2013 | Am 26. November fand die achte Delegiertenversammlung der laufenden Amtsperiode statt. Der gerade beendete Außerordentliche Gewerkschaftstag und die Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung waren nur zwei von einer Reihe spannender Themen.

"Gemeinsam für ein Gutes Leben": v.l.n.r. Eva Stassek, Detlef Kunkel und Garnet Alps. Foto: Christian Busch / dud

Eingangs gab Detlef Kunkel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig, einen Bericht zum außerordentlichen Gewerkschaftstag. Am vergangenen Sonn- und Montag wurden dort die neuen Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands der IG Metall gewählt. 

 

Detlef Wetzel wurde zum neuen ersten Vorsitzenden der IG Metall gewählt. Er gilt als Verfechter des "Organizing" und ist eng verbunden mit dem Prozess "IG Metall 2009" der die Arbeitsstrukturen in der IG Metall verbessern soll. Jörg Hofmann, bis dahin Bezirksleiter in Baden-Württemberg und Tarifexperte, wurde zum zweiten Vorsitzenden der IG Metall gewählt. 

 

Uwe Fritsch, Teilnehmerder Verwaltungsstelle Braunschweig am außerordentlichen Gewerkschaftstag, ergänzte seine Eindrücke und wies insbesondere auf die dort verabschiedete Frankfurter Erklärung hin. Sie ist ein Aufruf, sich mehr gesellschaftspolitisch einzubringen. 

 

Aktuell wird sehr viel Energie darauf verwandt, bei Enercon Betriebsräte zu gründen um die Mitbestimmung von Beschäftigten im Betrieb zu verankern. Mit "Organizing" versucht die IG Metall seit einigen Jahren auch in der in der Windkraftbranche diesen Prozess zu unterstützen indem sie Hilfestellung gibt, Mitglieder organisiert und Tarifverträge abschließt um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten dort zu verbessern. Kollege Jürgen Schrader hat sich dort in seiner Freizeit ehrenamtlich engagiert und berichtete auf der Delegiertenversammlung lebhaft und anschaulich von diesen Aktivitäten. Die Bemühungen der zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützer dieses Prozesses waren erfolgreich: Bei Enercon wurden nun erstmals Betriebsräte gewählt. 

 

Aktivitäten der IG Metall Braunschweig

 

Anschließend berichtete Detlef Kunkel von den Ereignissen und Aktivitäten im Berichtszeitraum  (September bis November) in der Verwaltungsstelle. Die Weltkonzernbetriebsratssitzung des VW-Konzerns in Braunschweig war ein Anlass, bei der der Braunschweiger Ortsvorstand die Kommunikation zwischen internationalen Interessenvertretern auf gewerkschaftlicher Ebene ermöglichte. Die Auslastung der verschiedenen Standorte, die Ausbildung und die Qualifizierung insbesondere junger Menschen waren Diskussionsthemen. Der Europäische Gerichtshof hatte kurz vorher einen Anlass zur Freude beigesteuert: die Bestätigung des VW-Gesetzes in der überarbeiteten Form.   

 

Ein besonders schöner Termin der jüngeren Vergangenheit war die Jubilarehrung. 804 Mitglieder konnten dieses Jahr mit einer runden Anzahl von Mitgliedsjahren aufwarten. 220 kamen zur Feier ins Waldhaus Ölper. 

 

Weniger festlich, aber notwendig, war die tarifpolitische Konferenz des Bezirks. Dort wurde diskutiert, was die tarifpolitischen Themen der kommenden Jahre sein werden. Der 1. Bevollmächtigte legte besonderes Gewicht auf die große Aufgabe, die wenig organisierten Bereiche zu aktivieren, hierzu gehören u.a. Werkvertragsbetriebe. Der Ortsjugendausschuss Braunschweig hatte auf der Konferenz die überproportionale Erhöhung der Einstiegsausbildungsvergütung zur Sprache gebracht. Dieses Thema hat der OJA Braunschweig mittlerweile bundesweit in die Jugendstrukturen der IG Metall eingebracht.

 

Ausbildung

 

Im August bzw. September hat für viele junge Beschäftigte die Ausbildung angefangen. Nachdem die jungen Azubis ihre ersten Erfahrungen in den Betrieben gesammelt haben, hat Jugendsekretär Stefan Ehly sie im Rahmen der Berufsschultour aufgesucht und sie für die Mitgliedschaft in unserer Gewerkschaft angesprochen. 

 

Mitglieder- und Kassenentwicklung

 

Nach dem ausführlichen Tätigkeitsbericht präsentierte die 2. Bevollmächtigte Eva Stassek, die Mitgliederzahlen, die zeigen, dass die IG Metall Braunschweig auch weiterhin wächst, durchsetzungsstark und aktiv bleibt. Die Mitgliederentwicklung und die Beitragseinnahmen sind gut und in der  Ortskasse stehen somit Mittel für die vielfältigen Aufgaben der IG Metall Braunschweig bereit. Die Revision gab ihren Bericht und hatte an der Kassenführung nichts zu beanstanden. In der darauffolgenden Abstimmung wurde die Geschäftsführung und der Ortsvorstand  entlastet. 

 

Anstehende Betriebsratswahlen

 

Von März bis Mai 2014 werden in den Betrieben bundesweit die Betriebsratswahlen durchgeführt. In einigen Betrieben sind die Kandidatenlisten der IG Metall bereits aufgestellt. Im Dezember wird die zweite Wahlvorstandschulung der IG Metall durchgeführt.

 

Ausblick zweites Halbjahr 2014

 

Nach der späten Sommerpause wird bereits Mitte September 2014 die Tarifrunde der Metallindustrie mit der Tarifpolitischen Konferenz der Bezirksleitung und der Forderungsdebatte in den Betrieben beginnen. Detlef Kunkel stellte den Zeit- und Ablaufplan der Vorbereitungen vor. 

 

Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung

 

Garnet Alps von der Bezirksleitung Niedersachsen und Sachsen-Anhalt präsentierte die Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung für die Verwaltungsstelle Braunschweig. 514.000 Beschäftigte nahmen bundesweit an der Umfrage teil, über 4.000 davon aus der Verwaltungsstelle Braunschweig. 

 

Dabei kam es nach Branche und Beschäftigtenstruktur zu durch aus unterschiedlichen Aussagen: "Ich will eine geregelte Arbeitszeit mit klar festgelegtem Beginn und Ende. So kann ich mein Privatleben am besten organisieren": Bei Volkwagen in Braunschweig stimmen 86% der Beschäftigten dieser Aussage 'voll und ganz' oder 'eher' zu, bei der VW FS AG dagegen 55%, bei Siemens 53%. Garnet Alps stellte heraus, dass bei Betrieben mit vielen Bürojobs aber nicht weniger Bedürfnis nach Planbarkeit besteht. Man kann sich dort nur eher andere Arbeitszeitmodelle vorstellen. 

 

Spenden an Kinderheim und Wolfenbütteler Tafel

 

Die Verwaltungsstelle bekam einen Euro pro eingegangenen Befragungsbogen aus der Kasse des Vorstands. Die Summe wurde auf die Tafel in Wolfenbüttel und das Kinderheim St. Nikolaus in der Braunschweiger Weststadt aufgeteilt. Dort freut man sich über das vorweihnachtliche Geschenk und weiß das Geld gut zu verwenden.

Von: cb/dud

Unsere Social Media Kanäle