MITGLIEDER-PROJEKT BEI VW-FINANCIAL SERVICES

Banker treten in die IG Metall ein

03.03.2010 | Seit 2005 haben Betriebsräte und Vertrauensleute bei dem Volkswagen-Finanzdienstler »Financial Services« den Organisationsgrad auf 60 Prozent gesteigert. Grundlage war der Aufbau einer systematischen Ansprache im Rahmen des bezirklichen Angestellten-Projekts.

Betriebsrat Peter Schreiber betreut das Mitglieder-Projekt von Anfang an: "Unser Erfolg basiert auf der kontinuierlichen Ansprache der rund 4000 Beschäftigten durch die Vertrauensleute und Betriebsräte in den Abteilungen."

Sind Gewerkschaften ein Thema bei der Financial Services AG?

 

Peter Schreiber: Der Organisationsgrad liegt bei Banken und Versicherungen zwischen null und 15 Prozent. Wir haben bei der Financial Service AG rund 60 Prozent erreicht, in dem wir die IG Metall zum Thema machen.

Was macht die IG Metall attraktiv für Banker?

 

Peter Schreiber: Die Tarifpolitik, und dass sich die IG Metall mit gesellschaftspolitischen Themen einbringt. Außerdem muss man die Menschen mit ihren Sorgen und Bedürfnissen mitnehmen. Deshalb haben wir im Rahmen der IG Metall-Kampagne »Gemeinsam für ein Gutes Leben« die Beschäftigten befragt: »Welche Erwartungen haben Fachangestellte aus Organisation und Verwaltung an die IG Metall?« Die Ergebnisse dieser Fallstudie fließen in unsere tägliche Arbeit ein.

Nehmen die Beschäftigten diese Interessenarbeit wahr?

 

Peter Schreiber: Ja, aber nur, wenn wir kontinuierlich darüber berichten. Deshalb nehmen wir seit 2005 am Mitgliederentwicklungsprojekt des IG Metall-Bezirks teil und haben eine Arbeitsgruppe im Betriebsrat ins Leben gerufen, die sich themenbezogen trifft, um Prozesse in Gang zu setzen. Parallel haben wir einen Vertrauenskörper aufgebaut. Betriebsräte und Vertrauensleute verteilen Informationen der IG Metall. Beim Welcome-Day stellen wir allen neuen Kolleginnen und Kollegen die betrieblichen Interessenvertretungen vor.

Reicht das aus, um Mitglieder zu gewinnen?

 

Peter Schreiber: Nein, wichtig ist der persönliche Kontakt zu den Menschen. Deshalb müssen wir uns auch immer wieder gegenseitig das Bewusstsein schärfen, kontinuierlich den Dialog zu führen.

Wie erreicht Ihr die Kontinuität?

 

Peter Schreiber: Dieser Prozess ist nie abgeschlossen. Im Betriebsrat und im Vertrauenskörper muss Mitgliederwerbung immer ein Thema bleiben, um die Motivation aufrecht zu erhalten. Auch wir haben Höhen und Tiefen im Prozess. Grundsätzlich besitzen wir aber ein gutes Netzwerk. Unsere Bereichsbetriebsräte und Vertrauensleute sind vor Ort und führen den Dialog in ihren Abteilungen.

Von: metallzeitung

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