Delegiertenversammlung der IG Metall Braunschweig

„Aus technischem Fortschritt muss auch sozialer Fortschritt werden“

05.12.2018 | Die Delegiertenversammlung am 4.12.2018 beschäftigte sich mit der Zukunft der Arbeitswelt vor dem Hintergrund von Strukturwandel und Digitalisierung – in der Region und darüber hinaus.

Eva Stassek, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig

Dr. Mehrdad Payandeh, Vorsitzender des DGB-Bezirks Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt

Garnet Alps, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig

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Eva Stassek, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig: „In unserer Mobilitätsregion sind wir auf besondere Weise von den aktuellen technischen Veränderungen betroffen. Im Fahrzeugbau findet z.B. durch die Umstellung auf Elektromobilität ein riesiger Umwälzungsprozess statt. Im Fertigungsbereich schreitet die Vernetzung durch Digitalisierung massiv voran und wird durch intelligente Programme, die mit relevanten Abteilungen der Unternehmen vernetzt sind, gekoppelt. In den Office-Bereichen werden durch Digitalisierung und neue Organisationsformen Arbeitsprozesse komplett umstrukturiert bzw. gänzlich von Computer-Programmen übernommen.

 

Die Beantwortung der Frage welche Tätigkeiten und Berufe sich wie verändern oder gar gänzlich wegfallen ist momentan nur vage erkennbar. Was bedeutet dieser Wandel für die Region? Was bedeutet er für die Beschäftigten? Bisher können wir nur Trends erkennen. Aber eins ist sicher: Wir wollen und wir werden die technische, wirtschaftliche Transformation im Sinne der Beschäftigten mitgestalten. Aus technischem Fortschritt muss auch sozialer Fortschritt werden.“

 

Hier sieht Dr. Mehrdad Payandeh, Vorsitzender des DGB-Bezirks Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt, noch großen Handlungsbedarf: „Kaum bezahlbarer Wohnraum in Ballungszentren, dazu unbezahlte Überstunden, abnehmende Tarifbindung, Menschen, denen selbst der Mindestlohn verwehrt wird – das ist die Realität in Niedersachsen und deutschlandweit. Das macht deutlich: Gewerkschaftliche Errungenschaften sind nicht selbstverständlich. Gute Arbeits- und Lebensbedingungen fallen nicht vom Himmel. Als Gewerkschaften können wir die Zukunft im Sinne der Menschen gestalten.“


Payandeh weiter: „Im Gegensatz zu uns bieten die überall im Aufschwung befindlichen rechten Bewegungen keine solidarischen Lösungen. Lassen wir nicht zu, dass diese geistigen Brandstifter unser Europa kaputtmachen. Lasst uns gemeinsam für eine offene, bunte Gewerkschaft eintreten.“

 

Garnet Alps, die zweite Bevollmächtigte der Braunschweiger IG Metall konnte Positives zur Mitgliederentwicklung vermelden: „In Braunschweig haben sich bis November mehr als 800 Beschäftigte der IG Metall angeschlossen! Das ist unter anderem ein Ergebnis der erfolgreichen Tarifrunde zu Beginn des Jahres, aber vor allem der sehr guten Arbeit der vielen ehrenamtlichen Mitglieder, die als Vertrauensleute und Betriebsräte in den Unternehmen täglich für die Kolleginnen und Kollegen wirken.“

Von: rb/dud

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