Delegiertenversammlung der IG Metall Braunschweig
"Arbeitnehmer brauchen deutlich mehr Geld in der Tasche"
16.09.2008 | Die Delegiertenversammlung der IG Metall in Braunschweig hat heute den Anspruch auf ein deutliches Lohnplus in der kommenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie bekräftigt. Eine Einkommenssteigerung von 8 Prozent bei einer Laufzeit von einem Jahr müsse drin sein. Am Vormittag hatte die Tarifkommission der IG Metall in Niedersachsen eine entsprechende Forderung beschlossen.
Tarifrunde 2008 "Es geht um Mehr!"
Der erste Bevollmächtigte der Braunschweiger IG Metall, Detlef Kunkel, sagte: "Diesmal ist mehr als in der vergangenen Tarifrunde möglich. Die Konjunktur brummt. Die tarifgebundenen Betriebe im Braunschweiger Raum sind mehrheitlich Maschinenanlagenbauer mit einer andauernd guten Auftragslage. Da ist es nur allzu verständlich, dass die Beschäftigten nun ihren gerechten Anteil am Unternehmenserfolg einfordern".
Armin Baumgarten, Betriebsratsvorsitzender bei Siemens in Braunschweig verwies auf die gestiegenen Konsumentenpreise: "Beschäftigte aus allen Bereichen spüren inzwischen den Schwund im Portemonnaie. Die Menschen brauchen wieder mehr Geld zum Ausgeben. Sonst droht die schwächelnde Inlandsnachfrage die gute Konjunktur abzuwürgen".
Auf der Versammlung erläuterte der Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen Anhalt, Hartmut Meine, den IG-Metallern den Beschluss der Tarifkommission. Die Delegierten gaben sich durchgehend kämpferisch. Die Bereitschaft der Kolleginnen und Kollegen, für eine gerechte und wachstumsorientierte Tarifforderung auf die Straße zu gehen, sei ausgesprochen groß.
Hintergrund:
Am 8. September hatte der IG Metall-Vorstand einen Forderungskorridor von 7 bis 8 Prozent empfohlen. Nachdem alle bezirklichen Tarifkommissionen ihre Voten abgegeben haben werden, wird der Vorstand in Frankfurt am 23. September endgültig über die Forderung beschließen. Die Tarifverträge laufen zum 31. Oktober aus, danach sind Warnstreiks möglich.