Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie

Aktionsausschuss Braunschweiger Betriebe fordert Arbeitgeber zu Verhandlungen auf

13.10.2008 | "Die Vertrauensleute und Mitglieder in den Betrieben sind sauer, dass die Arbeitgeber kein Angebot in der ersten Verhandlung am 8. Oktober unterbreitet haben", resümierte der Aktionsausschuss, dem Betriebsräte und Vertrauenskörperleiter der Metall- und Elektrobetriebe der IG Metall Braunschweig angehören. Das Leitungs- und Koordinierungsgremium traf sich am Montag, um die Tarifrunde für die Braunschweiger und Wolfenbütteler Betriebe zu planen und um sich auszutauschen.

Die Diskussionen um die Tarifrunde laufen bei der IG Metall und in den Betrieben auf vollen Touren

"Die Entgelt-Zurückhaltungsstrategie der Arbeitgeber ist verfehlt und falsch!" so Eva Stassek, zweite Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig und weiter: "Den Betrieben geht es momentan so gut wie nie - das hat auch die Finanzkrise nicht verändert. Die Beschäftigten durchschauen die Vernebelungs-Strategie von Herrn Niemsch, Verhandlungsführer des Verbands der Metallindustriellen Niedersachsens (VMN), und Herrn Krönke, Geschäftsführer des VMN". Die Krise schlage sich in den hiesigen Betrieben derzeit nicht nieder - deshalb gebe es auch keinen Grund zur Panik und schon gar keinen, die Tarifrunde auszusetzen.

Die Beschäftigten berichten aus den Betrieben, dass sich die Auftragslage weiterhin auf einem hohen Niveau bewegen würde, insbesondere der Maschinen- und Anlagenbau erwarte wieder Rekord-Umsätze und hohe Gewinnsteigerungen. Leichte Rückgänge wären - wenn überhaupt - nur bei den Planzahlen zu verzeichnen. Aber die Ergebnisse lägen praktisch alle im (hohen) grünen Bereich und nicht unter den Zahlen vom letzten Jahr - welches auch ein Rekordjahr war. Die meisten Braunschweiger Betriebe produzieren Investitionsgüter und nicht Konsumgüter, die Verträge sind langfristig ausgehandelt und abgeschlossen. Viele Betriebe haben monatelange Lieferzeiten und deshalb bis weit in das nächste Jahr hinein keine Probleme zu befürchten.

Die Mitglieder des Aktionsausschusses lehnten den Arbeitgebervorschlag einer Einmalzahlungen mit aufschiebender Wirkung in der Tarifrunde klar ab und erwarten stattdessen eine deutliche prozentuale Tarif-Anhebungen. Die IG Metall-Forderung von 8% wurde bekräftigt.

Der Aktionsausschuss diskutierte intensiv das weitere Vorgehen. Sollte es während der nächsten zwei Verhandlungen am 23. und 31.10.2008 zu keinem Ergebnis kommen, wollen die Belegschaften - stärker als in den Vorjahren - Druck in den Betrieben machen, damit die Arbeitgeber die Kolleginnen und Kollegen angemessen an den erarbeiteten Gewinnen beteiligen. Mit massiven Warnstreiks muss deshalb ab dem 01.11.2008 auch in der Region Braunschweig gerechnet werden.

Von: mm/dud

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