IG Metall unterstützt soziale Projekte mit 7.000 Euro

Stassek: "Wir fordern den Politikwechsel für mehr soziale Gerechtigkeit"

20.06.2017 | Eva Stassek und Garnet Alps haben gestern zusammen mit Mitgliedern des Ortsvorstandes der IG Metall Braunschweig Spenden in Höhe von 7.000 Euro an mehrere Einrichtungen übergeben. Das Frauenhaus Braunschweig erhielt 4000 Euro. "Ingenieure ohne Grenzen" wurde mit 2000 Euro bedacht. Noch einmal 1000 Euro gingen an die Stiftung "Unsere Kinder in Braunschweig".

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Eva Stassek begründete die Wahl der geförderten Vereine wie folgt: "Alle drei Organisationen leisten in ihrem jeweiligen Bereich ganz hervorragende Arbeit. Dass es Frauen und Kinder gibt, die Opfer von häuslicher Gewalt werden ist schrecklich. Umso wichtiger, dass es Zufluchtsorte wie das Frauenhaus Braunschweig gibt, das Schutz bietet und ganz konkrete Hilfe leistet. Auch die Projekte der "Ingenieure ohne Grenzen" haben uns beeindruckt, die sich dafür engagieren, die Lebensbedingungen von notleidenden und benachteiligten Menschen langfristig und mit ihnen zusammen zu verbessern. Die Braunschweiger Ingenieure setzen sich zurzeit für eine bessere Wasserversorgung in Balanka, einem Dorf in Togo ein. Das Engagement für Kinder aus einkommensschwachen Familien finden wir ebenso wichtig und unterstützenswert. Daher spenden wir auch an die Stiftung "Unsere Kinder in Braunschweig" die sich gegen Kinderarmut und für Zukunftsperspektiven stark macht."

1.000 Euro für die Stiftung "Unsere Kinder in Braunschweig" wurden beim diesjährigen 1. Mai gesammelt. Die Spenden für das "Frauenhaus Braunschweig" und "Ingenieure ohne Grenzen" sind durch die bundesweite aktuelle Beschäftigtenbefragung der IG Metall zusammen gekommen. Für jeden Teilnehmenden an der Beschäftigtenbefragung schüttet der IG Metall Vorstand einen Euro aus, der von den Geschäftsstellen vor Ort an soziale Projekte weitergegeben wird. Bundesweit haben sich 680.000 Menschen beteiligt. Im Organisationsbereich der IG Metall Braunschweig haben sich rund 6000 Menschen an der Befragung beteiligt. Dazu Eva Stassek: "Die Menschen haben eine klare Botschaft gesendet: Sie fordern den Politikwechsel hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit!"

Hintergrundinformationen zu den Ergebnissen der Beschäftigtenbefragung:

  1. Über 76 Prozent der Befragten sprechen sich für eine Wende in der Steuerpolitik aus. Sie fordern mehr Verteilungsgerechtigkeit durch eine stärkere Besteuerung hoher Einkommen, hoher Vermögen und großer Erbschaften.
  2. 85 Prozent der Beschäftigten wollen ein höheres Rentenniveau. Das ist weniger erstaunlich, als der Fakt, dass sie dafür auch bereit sind, höhere Rentenbeiträge in Kauf zu nehmen.
  3. Eine leistungsfähige gesetzliche Rente ist keine Generationen, sondern eine Gerechtigkeitsfrage. Die Privatisierung der Altersvorsorge zu Gunsten niedrigerer Beiträge der Arbeitgeber war eine Fehlentscheidung. Dies sagen knapp 87 Prozent der Befragten.
  4. Zur Frage der betrieblichen Altersvorsorge fordern 93 Prozent der Beschäftigten eine Verpflichtung der Arbeitgeber zur betrieblichen Altersvorsorge für alle.
  5. 53 Prozent glauben, dass sie es nicht schaffen werden, bis 67 in ihrer Tätigkeit zu arbeiten.
  6. Und rund 95 Prozent der Befragten fordern ein Zurück zur paritätischen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung.
  7. 89 Prozent sprechen sich klar für die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung, von Minijobs und prekärer Beschäftigung aus.
  8. 83 Prozent der Beschäftigten verlangen einen klaren Kurswechsel, hin zu einer neuen Arbeitsmarktpolitik. Sie sagen, dass der Erhalt der Qualifikation Vorrang haben muss vor der Vermittlung in den erstbesten Job. Und sie fordern deshalb eine längere Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes und neue Zumutbarkeitsregeln.
  9. In dem Transformationsprozess in die Arbeitswelt von morgen wollen die Menschen wissen, wie ihre eigene berufliche Zukunft aussieht. Daher fordern 93 Prozent der Beschäftigten die Politik auf, sich für Sicherheit und berufliche Perspektiven in der Industrie 4.0. stark zu machen.
  10. Sicherheit und gute Perspektiven gibt es auch nur mit gleichen Chancen zur Teilhabe an Bildung. Eine überwältigende Mehrheit von 93 Prozent fordert eine Bildungspolitik, die Bildungschancen unabhängig von der sozialen Herkunft eröffnet.
  11. 92 Prozent der Befragten fordern von der Politik einen besseren Schutz der Tarifverträge. Der Gesetzgeber muss dazu beitragen, dass mehr Beschäftigte Anspruch auf Tarifverträge haben und Tarifflucht bei Ausgliederungen verhindert wird.
  12. Trotz anderslautender Behauptungen wollen 96,4 Prozent der Befragten auch in Zukunft ein starkes Arbeitszeitgesetz - mit Ruhezeiten und mit einem Recht auf Abschalten.

Von: pw/dud

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