Ausbildungsplätze bei Siemens I MO in Gefahr

Eva Stassek: "Wir werden für den Bestand der Ausbildung in Braunschweig kämpfen!"

26.06.2008 | Betriebsrat und IG Metall Braunschweig verwahren sich gegen Pläne der Konzernspitze, die Ausbildung bei Siemens I MO in Braunschweig an eine Tochtergesellschaft in Hannover auszulagern.

Eva Stassek, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig

Armin Baumgarten, stellv. Betriebsratsvorsitzender Siemens I MO

"Wir befürchten nicht nur den Rückgang der Ausbildungsplatzzahlen, sondern auch einen verminderte Qualität der Ausbildung. Die nötige Praxisnähe wird fehlen, wenn die Ausbildung bei einer Tochtergesellschaft in Hannover stattfindet anstatt hier vor Ort in Braunschweig. Das wäre ein vollkommen falsches Signal: In Zeiten bereits bestehenden und sich verschärfenden Fachkräftemangels muss die bestmögliche Qualifizierung des eigenen Nachwuchses für jedes Unternehmen hohe Priorität haben", macht Eva Stassek deutlich.
 
"Die Berufsausbildung durch eine Tochtergesellschaft bringt unter Umständen noch eine Reihe weiterer Probleme mit sich. Angesichts der überaus positiven Erfahrungen mit den Leistungen und Kompetenzen derjenigen jungen Menschen, die bei Siemens I MO bislang ausgebildet wurden, haben wir keinerlei Verständnis für die Pläne des Unternehmens und werden für den Bestand der Ausbildung in Braunschweig kämpfen!", begründet Stassek die eindeutige Haltung von IG Metall und Betriebsrat.

 

Armin Baumgarten, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Siemens I MO, erläutert die Hintergründe: "Schon vor vier Jahren hatte die Konzernleitung versucht, die Auslagerung der Ausbildung durchzudrücken. Damals konnten wir diese Pläne, die aus unserer Sicht in die völlig falsche Richtung führen, verhindern. Jetzt hat uns die Unternehmensseite darüber informiert, dass entsprechende Pläne erneut auf die Tagesordnung gesetzt werden."
 
Und er fügt hinzu: "Auch diesmal werden wir alles daran setzen, eine Entwicklung, die für die Auszubildenden, den Siemens-Standort Braunschweig wie auch den Gesamtkonzern falsch ist, aufzuhalten." Denn: "Unsere jungen Facharbeiter kennen sich bestens im Betrieb aus und können nach ihrer Ausbildung sehr schnell eingearbeitet werden. Das ist ein erheblicher Standortvorteil, den wir noch stärker betonen müssen. Unsere jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hoch motiviert und wollen sich einbringen, nicht zuletzt weil sie sich mit ihrem Betriebsstandort identifizieren. Diese Motivation darf die Unternehmensleitung nicht aufs Spiel setzen!"

 

Update 30.06.2008: Erklärung der IG Metall Braunschweig an die Kolleginnen und Kollegen bei Siemens (unten unter "Dateien")

 

Von: pw/dud

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