Über 2.500 Menschen fordern Kurswechsel für ein gutes Leben

"Das Sparpaket muss weg!"

08.09.2010 | Gegen die Politik der Bundesregierung protestierten heute auf dem Braunschweiger Burgplatz über 2.500 Menschen. Die einhellige Forderung: "Das Sparpaket muss weg!" Frank Bsirske, Vorsitzender der Gewerkschaft ver.di, ging als Hauptredner hart mit der Bundesregierung ins Gericht und kritisiere deren unsoziale Politik scharf. Er betonte: "Gerecht geht anders! Die Ärmeren sollen Abstriche machen, damit die Vermögen der Reichen nicht geschmälert werden", attackierte Bsirske die Sozial- und Steuerpolitik der Bundesregierung.

Demonstrationszug vom VW-Werk zum Burgplatz. Kunkel: "Das war erst der Anfang"

Michael Kleber, Regionsvorsitzender des DGB SüdOstNiedersachsen, freute sich, dass so viele Menschen auf den Burgplatz gekommen waren. "Das ist für unsere Herbstaktionen ein Auftakt nach Maß!" Kleber erklärte: "Die neoliberalen Vorstellungen zur weiteren Flexibilisierung des Arbeitsmarktes gehören in den Mülleimer der Geschichte – ebenso wie die Pläne zur Privatisierung des Gesundheitssystems." Und: "Der Export boomt, aber die Binnennachfrage stottert, deshalb müssen jetzt die Löhne erhöht werden."

Kleber weiter: "Wir unterstützen die Schülerinnen, Schüler und Studierenden, die mit dem Bildungsbündnis für bessere Zugangsmöglichkeiten und bessere Ausstattung der Bildungsinstitutionen streiten."

Die Heraufsetzung des Rentenalters auf 67 Jahre lehnte der Betriebsratsvorsitzende VW Braunschweig, Uwe Fritsch, in seiner Rede strikt als pures Rentenkürzungsprogramm ab. "Wer über 30 Jahre Schichtarbeit leisten musste, der schafft es nicht mal, bis zum 65. Lebensjahr zu arbeiten." Er betonte: "Der Mensch muss vor Profit und Dividende gehen! Dafür brauchen wir mehr Sozialstaat, mehr Mitbestimmung und mehr Demokratie!"

Detlef Kunkel, erster Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig, ergänzte: "Mit dem heutigen Auftakt haben wir ein kraftvolles Zeichen gegen die unsoziale Politik der Bundesregierung gesetzt. Wir werden unseren Protest fortsetzen, etwa mit der Menschenkette für Ausbildung, Studium, Übernahme am 30. September in Hannover und dem bundesweiter Aktionstag gegen Sozialabbau am 6. November, und dadurch den Druck auf die Politik weiter steigern. Wir fordern vor allem die Begrenzung und die faire Gestaltung der Leiharbeit. Der Grundsatz 'gleicher Lohn für gleiche Arbeit' muss durchgesetzt werden!" Das Leitmotiv der Proteste fasste Kunkel wie folgt zusammen: "Der Mensch muss im Mittelpunkt staatlicher Politik stehen. Die Bundesregierung muss dem Sozialstaatsgebot gerecht werden. Der Ökonomie darf nicht alles untergeordnet werden."

 

Fotos und Video
<link internal-link>Bildergalerie von der Demonstration und Kundgebung
<link internal-link>Weitere Fotos bei den Vertrauensleuten VW
<link internal-link>Video von der Kurswechsel-Demonstration

 

Von: pw/dud

Unsere Social Media Kanäle